13.10. bis 20.10. Durban bis East London
Annemarie, du kannst noch 2 Berichte mitreisen.
Bei bedecktem Himmel und stürmischem Wind verliessen wir Durban wieder. Unser Ziel das «Lake-Eland Game Reserve», von dort man in die Oribi- Schlucht wandern kann. Ebenso befindet sich dort eine 80 m lange Hängebrücke über die Schlucht. Der Weg führte uns ca. 30 km ins Landesinnere hinauf auf gut 500 m Höhe. Der Campingplatz lag sehr schön im Park drinnen, mit Blick auf einen See und Tiere vor unserer Nase. Wir blieben 2 Nächte da, auch da waren wir die einzigen Gäste. Wir fuhren am Nachmittag noch eine Runde durch den Park, wo uns doch einige Tiere, wie Zebras, Blessböcke, Gnus und Impalas erfreuten. Er ist sicher nicht der Park mit den meisten Tieren, aber schön allemal. Nach einem gemütlichen Frühstück erkundigten wir den Park noch einmal mit dem Camper und zu Fuss. Wir steigen die 383 m hinunter zu einer ehemaligen «San-Höhle» und auch wieder hinauf. Natürlich durfte auch die Überquerung der 80 m langen Hängebrücke nicht fehlen. Ein heftiger Wind wehte dazu, was die Sache doppelt spannend machte. Wir hatten die Brücke ganz für uns alleine, so konnten wir die atemberaubende Aussicht in die «Oribi-Gorge- Schlucht» so richtig geniessen. Den Rest des Tages genossen wir mit spazieren und an der Sonne mal nichts tun. So langsam heisst es auch, die Essens-Reserven aufzubrauchen, da auf der Rückverschiffung keine Lebensmittel im Camper sein dürfen. Also wird jetzt halt gekocht. Wir starten früh, unser Ziel ist «Coffee Bay» wieder an der Küste. Knapp 400 km lagen vor uns, davon waren die ersten 25 Km Naturstrasse, wofür wir schon eine Stunde brauchten. Wir fuhren wieder durch das Zululand mit all den vielen Menschen. In «Mthata» eine grössere Stadt wollten wir einkaufen. Was dann passierte, ihr werdet es kaum glauben. Es fing damit an, dass ein Typ auf dem Parkplatz vor dem Laden sagte, wir müssten auf der Bank ein Ticket lösen zum Parkieren. Das würde 50 Rand (2.40 Fr.) kosten. Ich wollte ihm die 50 Rand geben, er beharrte dass wir auf eine Bank gehen müssten. Das wollten wir nicht und fuhren weiter. Am nächsten Tankstopp, hielt uns die Polizei auf und fragte ob wir Ärger hätten. Wir verneinten, darauf meinten sie, sie würden uns bis aus der Stadt begleiten für unsere Sicherheit. Obwohl wir meinten, das sei nicht nötig, folgten sie uns mit einem Bus mit 10 Polizisten, bis in die nächste Stadt, ca. 30 km, unglaublich. Wir mussten da am Polizeiposten wieder anhalten, weil sie uns eine neue Begleitung bis «Coffee Bay geben wollten.» wir versicherten ihnen nochmals, dass wir schon durch ganz Afrika gefahren sind und jetzt sicher keine Begleitung brauchen. Bis sie fertig diskutiert hatten kam jemand mit bis zum Supermarkt, wir wollten ja noch immer einkaufen. Nach dem obligaten Foto-Shooting, liessen sie uns schliesslich alleine fahren. Nicht ohne mindestens 10 mal zu sagen, wir sollten vorsichtig sein, nirgends anhalten, hier wäre die Gegend besonders gefährlich. Ist ja nett, dass sich jemand um uns sorgt. Gegen Abend erreichten wir schliesslich unseren Campingplatz, nach gut 8 Std. auf der Strasse. Der Wind blies heftig, doch der Blick auf den Ozean war toll. Der Ort Coffee Bay verdankt seinen Namen, den Hunderten von Kaffeebäumen, die aus Bohnen wuchsen, die entweder durch einen Schiffbruch oder durch Plünderer 1893 verstreut worden sind. Wir genossen am Morgen nochmals den Blick auf den Ozean, bevor wir ins Landesinnere wieder Richtung «Mthatha» fahren. Ja wir mussten die gleiche Strecke wieder zurück fahren, da es keine andere Strasse gibt. Ohne aufgehalten zu werden, kommen wir wieder am Polizeiposten vorbei. Weiter gehts südwärts auf unserer letzten Etappe nach East London. Irgendwie schon ein komisches Gefühl, nach 8 Monaten auf der Strasse jetzt am Ziel zu sein. Wir lassen zuerst einmal unseren Camper waschen, er soll ja einigermassen sauber sein für die Verschiffung. 7 Personen sind 1.5 Std. damit beschäftigt für umgerechnet 15 Franken, wahnsinnig. Mit einem heftigem Gewitter erreichten wir den Campingplatz «Nature`s Rest» ca. 12 km ausserhalb der Stadt, wo wir die nächsten Tage verbringen werden. Der Platz ist wunderschön, an einem kleinen See gelegen, mitten in der Natur und in Fussdistanz zum Meer. Wir sind auch da im Moment noch alleine, bald werden aber unsere Kollegen kommen, die auch mit uns verschiffen werden. Der Vollmond zeigte sich später von seiner schönsten Seite. Am Morgen zuerst ein Spaziergang zum Meer. Leider lädt die Temperatur nicht wirklich zu einem Bad ein, aber schön, so am Meer zu stehen, ist es allemal. Ein Uber-Fahrer bringt uns am Nachmittag in die Stadt, die aber nicht wirklich viel zu bieten hat. Das Rathaus ist das einzige schöne Gebäude, sonst ist die Stadt sehr laut und mit vielen Leuten besetzt. Alle Autofahrer «hupen» permanent und aus jedem noch so kleinen Geschäft ertönt laute Musik. Ernst findet einen Coiffeur, man(n) will ja gepflegt sein für zu Hause. Kein einziges Café finden wir, nur «Fast-Food» Restaurant, kein Wunder sind die Meisten übergewichtig. So verlassen wir nach ein paar Stunden die Stadt wieder, geniessen die Ruhe auf dem Platz. Gegen Abend treffen auch unsere Kollegen Charlotte und Erwin ein. Schön, dass wir nicht mehr alleine sind. Leider fing es zu regnen an, der sich bis in den Samstag hält. So beginnen wir langsam mit packen und räumen, unser Camper muss «Blick-leer» sein. Auch waschen ist angesagt, wie immer haben die Waschmaschinen und Tumbler ihre Tücken, dazu kam noch ein Stromausfall von einigen Stunden. Schlussendlich ist dann aber alles sauber und trocken. Am späteren Nachmittag trafen dann auch noch Rosi und Edwin ein, die mit uns verschiffen. So hatten wir uns viel zu erzählen, da ein Dauerregen einsetzte konnten wir den Aufenthaltsraum vom Camping nutzen. Nicht gemütlich aber wenigstens trocken. Der Wetterbericht hatte weitere anhaltende Regenfälle bis Montagabend angesagt, so lassen wir uns von einem Uberfahrer in die grösste Mall von East London (mit 160 Geschäften), bringen. Da gabs etwas zu sehen und an Bewegung fehlte es auch nicht. So geht es jetzt weiter, wir werden heute Abend gemeinsam essen gehen. Heute gegen Abend oder morgen Montag sollte eigentlich unsere «Agentin» für die Verschiffung sich melden, sie wollte die Zollpapiere erledigen. Mal schauen ob das klappt. Dann werden wir am Dienstag den Camper, (so Gott will) im Hafen abgeben und noch 2 Nächte im Hotel verbringen. Ich werde am Donnerstag 24.10. wenn wir auf dem Flughafen sind den letzten Bericht schreiben, mit allen Fakten dieser Reise. Also dran bleiben.