29.7 bis 4.8. Victoria Falls bis Maun (Botswana)

Ihr lieben Schreiber, ja wir sind tatsächlich immer noch frohen Mutes. Freuen uns jeden Tag auf das was uns das Leben so bietet. Natürlich haben wir auch unsere «Krisen» ab und zu, wenn nicht alles rund läuft, aber das gehört wahrscheinlich zum Reisen dazu. Das Positive überwiegt eindeutig. Unser Camper bekommt sehr viel «Pflege» wenn wir wieder zu Hause sind, was er auch nötig haben wird. Wir sind sehr froh, dass er uns (bis jetzt) nicht im Stich gelassen hat.

 

Die Sonnenuntergangsfahrt auf dem Sambesi-Fluss war einfach nur super. Eine entspannte Fahrt dem Sonnenuntergang entgegen, dazu einen Drink in der Hand, was will man mehr. Wir fuhren immer wieder an der Sambia-und der Simbabwe Seite entlang. In der Mitte des Flusses ist die Grenze. Am Ufer sonnten sich Krokodile und auch Elefanten und eine Giraffe machten es sich gemütlich. Und dann der Sonnenuntergang, ich glaube, einer der Schönsten seit wir in Afrika sind. Man muss es erlebt haben, was haben wir doch für ein fantastisches Leben. Noch ein paar Sätze zu Simbabwe, für alle die sich dafür interessieren. Schliesslich möchte ich ja noch was «Gescheites» vermitteln. Das Land hiess bis 1980 Südrhodesien. Erst nach einem blutigen Bürgerkrieg wurde es unabhängig und erhielt seinen heutigen Namen. Die Hauptstadt ist Harare. 16 offizielle Sprachen werden hier gesprochen, damit die meisten offiziellen Amtssprachen weltweit. Das ganze Land hat knapp 15 Millionen Einwohner und eine Alphabetisierungsrate von 85,5%, damit eine der höchsten Afrikas. Die Leute sind entsprechend gebildet und finden im Ausland Arbeit. Die Lebenserwartung liegt bei den Frauen bei 63,2 und Männer 60 Jahren. 20% aller Simbabwer sind HIV positiv. 7 von 100 Kindern sterben vor dem 5 Geburtstag. Fast ¾ der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze, was auf dem Land gut sichtbar ist. Die Inflationsrate betrug im Jahr 2020 rund 557,20 %, das sagt schon alles. Dabei wäre das Land reich, sie haben das zweitgrösste Platinvorkommen der Welt. Aber wie das so ist, die Leute profitieren davon nichts. Nun, wir können leider die Welt auch nicht verändern, aber mit unserem Dasein verdienen die Menschen wenigstens direkt etwas. Sei es beim Einkaufen, Tanken, Essen oder wo auch wir immer unser Geld ausgeben. Die Menschen freuen sich, dass wir da sind, sie sind sehr hilfsbereit und nett. Auffällig gegenüber von Sambia, hat es hier viel weniger Leute am Strassenrand und noch viel weniger Kinder. Weiter ging die Fahrt südwärts nach «Hwange», recht eintönige Landschaft. Wären die schlechten Strassen mit den vielen Löchern nicht gewesen, schon fast langweilig. Interessant wurde es erst bei unserem Übernachtungsplatz im «Hwange-NP». Schon bei unserer Anfahrt schaute uns ein Rudel Antilopen an. Direkt bei unserem Camp hatte es ein Wasserloch wo die Elefanten sich aufhielten. Sogar im Camp-Pool steckten sie ihren Rüssel ein, wahrscheinlich schmeckt dieses Wasser besser. Lustig beim Baden, wenn plötzlich ein Rüssel neben dir ist. Wie meistens (seit Patrick unser Reiseleiter ist) kann man den Abend am Lagerfeuer geniessen, wenn man will. Es wurde empfindlich kühl in der Nacht, 7 Grad hatte es am Morgen. Tagsüber steigt das Thermometer bis 30 Grad, richtig angenehm. Dabei herrscht hier immer noch Winter. Eine längere Fahretappe von 380 km lagen vor uns, bei anstrengender Strasse. Zwar immer die Gleiche, aber die Beschaffenheit sehr unterschiedlich. In «Bulawayo» eine Stadt im Kolonialstil, kauften wir für den 1. August ein, den wir alle gemeinsam feiern werden. Wir werden dazu auch unsere Deutschen Kollegen einladen. In Matopos standen wir auf einer grossen Farm, mitten in Granitfelsen, wunderschön. Die Anfahrt war zwar etwas sandig, aber das sind wir uns ja gewohnt. Der 1. August war schon wieder ein Grenztag. Ja, wir verlassen das schöne Simbabwe schon wieder. Da die Grenze nach Botswana sehr einfach war, konnte jeder selber rüber fahren. Sofort fiel uns auf, dass es diesem Land hier sehr viel besser gehen muss, als Simbabwe. Die Leute leben in Häusern und die Strasse war super, zumindest mal bis «Francistown». Hier gab es ein Einkaufszentrum, wir wähnten uns in Europa, so modern war es. Auch das Angebot im Supermarkt war deutlich besser, wir waren gespannt, wie das auf dem Land sein wird. Wir standen etwas ausserhalb der Stadt im «Bushbuck Camp» mit guter Infrastruktur. So konnten wir super ein Apéro-Buffet aufstellen. Richtig gemütlich war die Runde, die dann am Lagerfeuer endete. Ja, 1.August feiern in Botswana, das hat nicht jeder. Das wissen wir wieder einmal mehr sehr zu schätzen. Wie unsere Dusche, der Platzwart mahnte uns vorsichtig zu sein, da sich gerne Giftspinnen in der Toilette und Dusche aufhalten. Da ja Spinnen nicht wirklich mein Ding sind, ziehe ich unser Wohnmobil vor. Wir fahren Richtung Maun weiter, mit einer Übernachtung in der «Elephant Sands Lodge» mitten im Nirgendwo. Schon die Anfahrt war sehr eintönig, mit riesigen Flächen nur Steppe. Die letzten 2 Km zum Camp war wirklich nur eine Sandpiste, wo wir Luft aus unseren Reifen lassen mussten. Mit Schwung holperten wir über die Piste, (hat Ernst sehr gut gemacht) froh nicht stecken geblieben zu sein. Das Camp ist berühmt dafür, dass sehr viele Elefanten zum Wasserloch kommen. Und sie kamen, gleich sehr viele miteinander zum Trinken. Von der Bar aus konnten wir sie gut aus nächster Nähe beobachten. Was für eine Freude für uns alle. Auch am Abend noch, genossen wir den Ausblick auf die Elefanten. Frühmorgens gings die Sandpiste wieder zurück, Reifen wieder auf pumpen und weiter gehts nach «Maun». Auf relativ guter bis schlechter Strasse erreichten wir die riesigen Baobab-Bäume, wie immer ein schönes Foto-Sujet. Auf unserer Weiterfahrt hatten wir das Gefühl, wir fahren durch einen «Zoo», Elefanten wieder in Massen, Zebras, Strausse, einfach nur fantastisch. Auf diesen gut 300 km sahen wir vielleicht mal gerade 10 Kinder und ein paar Erwachsene. Das liegt daran, dass Botswana nur gut 2.5 Millionen Menschen hat, aber so gross wie Frankreich ist. Gerade mal 4 Personen auf 1 Quadratkilometer Fläche, im Durchschnitt. Offensichtlich auch das Land, dass wirtschaftlich am Schnellsten wächst. Der Reichtum schöpft das Land durch den grossen Anteil an Diamanten, die Exportiert werden. Davon profitiert das Volk, in dem alle Schulen und Krankenhäuser kostenlos sind. Der Präsident setzt sich sehr für die Menschen ein, wird auch sehr geschätzt von allen. In Maun stehen wir jetzt für 4 Nächte, wo wir nun einen 3 Tägigen Ausflug ins «Okovango-Delta» machen, was bestimmt sehr spannend sein wird. Davon lest ihr im nächsten Bericht. Freut uns, wenn ihr dabei seid.