6.5. bis 12.5.Turmi bis Kairo (Ägypten)
liebe Annemarie, immer wieder freuen wir uns über einen Kommentar von dir. Natürlich auch von den Anderen.
Die Lodge in Turmi war schön, das Essen gut. Leider war die Regenzeit noch nicht vorbei, was eher ungewöhnlich ist, wurde uns gesagt. Am nächsten Morgen marschierten wir ins Dorf «Turmi» zum Montagsmarkt. Interessant und anstrengend wie immer vor allem die Kinder, bot er eine Abwechslung, statt in der Lodge zu sitzen. Für ein Foto musste Geld bezahlt werden, was schon befremdend war. Aber das ist für das arme Volk eine Einnahmequelle, da sonst keine Touristen hier sind. Leider fing es am Mittag wieder heftig zu regnen an, somit unser Nachmittagsausflug ins Wasser fiel. Wir wären zum Volk der «Hamer» gefahren, wo der «Bullensprung» noch Tradition ist. Wer den Lauf über einige Rinder-Rücken schafft, darf heiraten. Wäre sicher ein zweifelhaftes Vergnügen gewesen. Nun, wir verbrachten den Nachmittag beim spielen. Da die «Strasse» noch nicht besser war, mussten wir am nächsten Morgen bis zur Stelle wo der Bus stecken blieb, zu Fuss gehen. Unser Gepäck kam mit dem Tuk-Tuk nach. Die Strecke führte wieder zurück Richtung Arba-Minch, doch im Dorf Konso übernachteten wir. Zuvor schauten wir uns den Traditionellen Teil des Dorfes an, wo die Menschen auf einem 55 Quadratkilometer Areal steinerner Terrassen leben. Seit 2011 ist es unter dem Titel «Kulturlandschaft der Konso» als UNESCO-Welterbe anerkannt. Noch die Geschichte mit den Kindern: Wenn in Äthiopien ein Klein-Kind zuerst die oberen Zähne, anstatt der Unteren, bekommt, dann wird es getötet. Die Menschen glauben, dass dieses Kind Unglück bringt, unfassbar. Jetzt hat die Regierung ein Verbot erlassen, das sichtbar in allen Dörfern hängt. Ihr seht, wenn man so lange in einem Land ist, lernt man die Sitten und Gebräuche gut kennen. Weiter gings wieder zurück nach Arba-Minch, dieses Mal aber einen anderen Weg, über die Berge. Gut sichtbar immer noch die Überschwemmung, die ihre Spuren hinterlassen hat. Auf dem ganzen Weg kauften wir für die Verpflegung Bananen ein. Sonst gab es nicht wirklich was zu essen. Auch auf dieser Strecke wurden wir wieder mit Bananen eingedeckt, die für uns sehr günstig und gut sind. Wir haben noch nie so viele Bananen gegessen wie auf dieser Tour. Faszinierend auch, dass wir bei jedem Stopp sofort von unzähligen Menschen umringt werden, auch wenn wir noch so in der Natur anhalten. Viele wollen Geld, Wasser oder sonst etwas von uns. Vor allem aber die Mädchen, möchten unsere weisse Haut und Haare anfassen. Was uns auch die Gelegenheit bietet, ihre Haare/Frisuren zu bewundern. Richtig kunstvoll zum Teil. Auf gut 2000 m Höhe wird auch «Kath» angebaut. Eine Pflanze, die der Herstellung einer berauschenden Droge dient. Deren Blätter werden als Alltagsdroge gekaut, was ein Glücksgefühl auslöst. Legal in Äthiopien. Am Abend wurde die Leitung von «Abenteuer-Touren» per Internet zugeschaltet. Das verhiess nichts Gutes. Tatsächlich, erfuhren wir, dass unsere Camper erst am 12.5. auf das Schiff verladen werden (hoffentlich). Das wird aber nicht die direkte Strecke nach Dschibuti nehmen, sondern noch einen anderen Hafen anlaufen. So werden unsere Camper voraussichtlich erst am 25.5. in Dschibuti sein. Diese Nachricht erfreute Niemand wirklich, was machen in der Zwischenzeit. Getnet unser Guide, hatte sofort einen Plan, was man noch alles in Äthiopien sehen/machen könnte, z.B. eine Trecking-Tour im Norden, aber nur wenige wollten das. Ausserdem hatten wir nicht die richtigen Kleider/Schuhe dabei. Nach langer Diskussion, kam der Vorschlag, nach Ägypten zu fliegen und da eine Tour machen, da wir ja schliesslich auf der Trans-Afrika sind. Mit diesem Vorschlag konnten fast alle leben, so wird nun ein definitiver Plan erstellt, was wahrscheinlich für 20 Leute nicht ganz einfach ist. Einzelne überlegen, nach Hause zu fliegen, mal sehen wie es weitergeht. Auf jeden Fall werden wir eine Nacht mehr in Addis-Abeba bleiben, um auch die nötigsten Sachen wieder einzukaufen. Wie ihr wisst, haben wir uns ja nur auf 5 Tage eingestellt. Wir werden also frühestens am 11.5. wohin auch immer fliegen. In Arba-Minch hatten wir wieder unser tolles Hotel, wie auf dem Hinweg, was wir dann auch genossen. Frühmorgens um 7.00 fuhren wir los um die letzte Etappe der Bustour, gut 500 km bis Addis-Abeba, zu bewältigen. Einige nahmen den Flieger, weil das ihnen zu lang war. Wir genossen die Fahrt wie immer durch die Dörfer, wo immer was los ist. Die Zeit verging sehr schnell, waren wir doch 11 Std. unterwegs, der arme Fahrer. Addis-Abeba ist für uns wie nach Hause kommen, sind wir jetzt doch das 3. Mal hier im Hotel. Erinnert uns etwas an Aktau in Mittelasien wo wir auch 14 Tage warteten. Wir verabschiedeten uns von den tollen Fahrer, die ihre Sache sehr gut machten. Danach ging die Diskussion los, was den nun jeder machen will. Denn das Programm musste ja auch noch gemacht werden. Einige fliegen nach Hause, 10 gehen auf die Trecking-Tour und wir werden mit 13 Personen am 12.5. Frühmorgens nach Ägypten fliegen. Das Programm, das unser lokaler Guide da für uns zusammenstellte hört sich gut an und Ernst war sowieso noch nie in diesem Land. Das heisst wir werden vom 12.5. bis 25.5. eine Tour machen und am 26.5. in Dschibuti ankommen. Dann hoffen wir, dass unsere Camper da sein werden. Etwas Gutes hat die Sache, wenn wir planmässig losgefahren wären, stünden wir jetzt in Kenia, da dort Überschwemmungen und die Strassen nicht passierbar sind. Es musste so sein. Den nächsten Tag verbrachten wir mit Einkaufen, Flüge buchen, Wäsche wieder abgeben und Nichtstun. Natürlich verabschiedeten wir am Abend auch Getnet, unser fantastischer Guide, der uns nicht mehr mit dem Camper begleiten wird, sondern ein Kollege. Wir fahren ja nochmals durch Äthiopien, um nach Kenia zu kommen. Den letzten Tag in Addis Abeba nutzten wir mit Einkaufen, spazieren und Nichtstun. Frühmorgens um 2.30. wurden wir zum Flughafen gebracht, wo wir um 5.00 nach Kairo flogen. Lustig war, dass wir am Flughafen ein Visum für 25 Dollar kaufen und es dann auch noch selber in den Pass einkleben mussten. Da unser Anschlussflug nach Assuan erst um 23.30 ist, hat unser Guide ein tolles Programm in Kairo zusammengestellt. Zuerst gings zu einem typischen Ägyptischen Frühstück, wo wir auch da die Attraktion waren. Offenbar hat es auch hier praktisch keine Touristen in dieser 20 Mil. Stadt. Vom Bus aus sahen wir was von Kairo, besuchten das älteste Café in Kairo, einen Park und schliesslich noch eine Mall, wo die Zeit schnell verging. Heute startete auch das Schiff mit unseren Campern, wir sehen guten Zeiten entgegen. Also bleibt dran.