9.7. bis 15.7. Karatu bis Kisolanza
herzlichen Dank du treue Seele Annemarie für dein Begleiten
Von Karatu war es nur ein kleines Stück bis nach «Arusha», eine grössere Stadt mit ca.400.000 Einwohnern ganz im Nordosten des Landes. Die Einkaufsmöglichkeiten waren gut, wir konnten wieder einmal alles wichtige Einkaufen und die Vorräte auffüllen. Man weiss ja nie, wann die nächste Gelegenheit kommt. Wie immer war ein Chaos durch die Stadt, aber wir gewöhnen uns daran. Danach fuhren wir zu unserem Stellplatz in der Nähe der Stadt, bei dem «Schlangenpark». Der Eintritt war sowieso im Übernachtungsplatz inbegriffen und ich liebe Schlangen, so schauten wir uns den Park an. Wir staunten, wie viele Schlangenarten es hier gibt, auch wie viele davon giftig sind. Das Spannendste aber kam zum Schluss des Rundgangs. In diesem Park ist die Einzige Station in ganz Tansania wo Schlangenbisse «behandelt» werden. Wir durften sie uns ansehen, auch die 4 Behandlungszimmer und erfuhren dabei, dass bis 300 Leute im Monat von Schlangen gebissen werden und hierherkommen. Das hat uns sehr erstaunt, schön, dass es die Möglichkeit gibt. Weiter gings nach «Marangu», dem Kilimandscharo entgegen. In der Sprache der «Chagga» heisst er der «Berg des Wassers». Die Chaggas sind ein rund um den Berg wohnendes, bantusprachiges Volk, von etwa 800.000 Menschen. Deshalb war auf dem Weg auch ein Kreisel mit dem Spruch «Water for live», wo ich den Sinn nachher verstand. Wir hatten wirklich Glück, kurz vor unserem Ziel zeigte sich der Berg von seiner schönsten Seite. Wir standen eine Nacht beim KIBO-Hotel, wo Fotos hingen, von der Erstbesteigung des Kilimandscharos. Am späteren Nachmittag bekamen wir eine «Vorführung» aller Früchte die hier in der Region wachsen. Wir lernten natürlich wie sie heissen, wie man merkt wann sie reif sind, wie sie zubereitet werden und natürlich wie sie schmecken. Alle halfen tatkräftig beim Zubereiten mit, so genoss jeder am Abend einen feinen Fruchtsalat. Auf dem Weg nach «Mombo» besuchten wir zuerst eine Schule. Da um 9.00 reger Schulbetrieb war, durften wir auch in die Klassenzimmer gehen. Der Direktor persönlich begrüsste uns, (er war zwar gerade beim Frühstück) und seine Assistentin Frida führte uns herum. 240 Kinder von 4 bis 12 Jahre werden hier unterrichtet. Sie lernen alle englisch und Suaheli». Die Hälfte der Kinder schläft auch hier und geht alle 3 Monate nach Hause. Wir sahen die Schlafräume, auch hier die Knaben in blau und Mädchen in Rosa. Nachts schläft immer eine Aufsichtsperson im Schlafraum mit. Als wir ins Klassenzimmer kamen, sangen alle Kinder für uns, richtig herzig. Alle Religionen sind hier vertreten, ohne dass dies ein Problem gibt. Eine gute Atmosphäre herrschte und die Kinder strahlten Lebensfreude aus, trotz der Armut. Auch die Küche durften wir sehen, alles sehr einfach, aber zweckmässig. Alle essen das Gleiche, keine Sonderwünsche. Die Schule wird durch eine Organisation in Deutschland unterstützt, auch finden jedes Jahr zwischen den Schülern einen Austausch statt. Natürlich auch private Spenden erhalten die Schule am Leben. Bis zu 42 Kindern lernen in einer Klasse, für diese 240 Schüler gibt es 14 Lehrer. Für uns war es ein interessanter Einblick, in ein doch ganz anderes Leben der Kinder. Weiter südwärts an den «Usambara-Bergen vorbei führte der Weg auf guter Strasse. Die Landschaft veränderte sich zusehends, riesige Agarven-Felder links und rechts, dazwischen wieder Palmen und Gebirge, einfach wunderschön. Lustig ist, dass wir immer wieder mit der Ambulanz verwechselt werden, so auch heute, von der Polizei. Sie hielten uns an, und fragten ob wir das rote Kreuz wären, und zeigte auf unser Schweizer-Kreuz. Ich erklärte ihm, dass dies ein weisses Kreuz sei und unsere National-Flagge. Er kannte wie so viele unsere kleine Schweiz nicht. Wir standen in Mombo auf einer grossen Wiese fast mitten im Dorf, nur noch auf 450 m Höhe. Dementsprechend warm war es auch wieder, 28 Grad, als wir ankamen. Eine Schar Kinder belagerten uns bald, die natürlich alle das Wohnmobil sehen wollten und um Geld bettelten. Mit der Zeit wurde es etwas mühsam. Am Abend verabschiedeten wir unsere Reiseleiterin Ines, die uns plötzlich in 2 Tagen verlässt. Anscheinend wurde ihr alles zu viel, sie hat auch schon für einen Ersatz gesorgt. Patrick wird unser neuer Reiseleiter ab dem 15.7. sein. Unser lokaler Guide «Emma» erzählte uns am Abend noch viel Interessantes über Land und Leute. So erfuhren wir, dass man bei den Massai für eine Frau zwischen 20 und 50 Kühe zahlen muss, wenn man sie heiraten will. Das hängt davon ab, wie hell oder dunkel ihre Haut ist. Je heller, desto teurer. Für uns müsste man wahrscheinlich 100 Kühe zahlen. Immer südwärts, fast immer auf der gleichen Strasse, gings Richtung «Daressalam» leider bei Regen. Ja auch das hatten wir. Wir standen für 2 Nächte, ca. 60 km oberhalb der Stadt in «Bagamoyo» beim «Funky Squids Resort» direkt am indischen Ozean, schade regnete es immer noch als wir ankamen. Schön war es allemal. Bagamoyo war von 1988 bis 1991 die Hauptstadt von Deutsch-Ost-Afrika. Heute lebt die Stadt hauptsächlich von Fischfang und Landwirtschaft. Ein Spaziergang durchs Dorf führte uns an einer alten Kirche vorbei. Ausser dem Markt gab es da nichts besonderes zu sehen. Am Abend genossen wir ein feines Nachtessen im Restaurant mit Meerblick. Der nächste Morgen zeigte sich von seiner schönsten Seite, so war ein Strandspaziergang angesagt. Noch kurz zum Markt, danach genossen wir den freien Tag mit Nichtstun und dem Meer. Am Abend stellte sich noch unser neuer Tourleiter «Patrick» vor und spendete Olivenöl aus Eigenanbau, dazu selbstgebackenes Brot von Lino und natürlich einen feinen Wein dazu. Mit Ines genossen wir den letzten Abend bei einem gemütlichen Essen. Weiter gings nach Mikumi durch eine fruchtbare Gegend. Obst, Reis, Mais, Kartoffeln und Gemüse wird hier angebaut und je nach Saison am Strassenrand verkauft. Wir machten einen Abstecher nach «Morogoro» wo wir den Markt besuchten. Unser Übernachtungsplatz war bei einem ausgewanderten Schweizer, der mit einer Frau von hier verheiratet ist. Er betreibt eine tolle Lodge mit Restaurant wo es am Abend «Zürigschnetzlets mit Rösti» gab. Vorher gab es das erste Meeting mit Patrick auch noch einmal mit Zugabe. Was wir doch für ein schönes Leben haben. Heute fuhren wir noch 240 km Richtung Westen nach «Kisolanza», wieder wunderschöne Landschaft. Über Berge an gefühlten 100 LKWs vorbei, (mühsam), aber auch interessante Baobab-Bäume waren zu sehen. Jetzt stehen wir auf auf der Kisolanza-Farm mit Restaurant und Farm-Shop. Weiterhin geniessen wir das Reisen, schätzen uns als privilegiert, dass wir das alles erleben dürfen. Und so geht es weiter, wir werden am 17.7. nach Malawi einreisen, wir sind wieder gespannt.