26.5.bis 2.6. Dschibuti bis Arba- Minch

Herzlichen Dank für eure guten Wünsche zu unserer Weiterreise. Wie ihr lesen werdet läuft auch hier nicht alles rund. Aber eben wir sind in Afrika.

 

Die Wiedersehensfreude am späten Nachmittag im Hotel, als nach und nach alle Trans-Afrikaner wieder eintrafen war groß. Gab es doch viel zu erzählen, was so in der Zwischenzeit erlebt wurde. Bernhard (mit dem gebrochenen Arm) muss für 6 Wochen einen Gips tragen und kann nicht Auto fahren. Natürlich drängte sich die Frage auf, wer denn sein Camper fahren wird. Da ja alle Teilnehmer fahren können, wird das sicher kein Problem werden. Schön, die ganze Gruppe wieder beisammen zu sehen. Am Abend waren wir von der Äthiopischen Gemeinde Dschibutis zu einem Folklore Abend mit Musik, für unsere Ohren etwas zu laut, eingeladen. Ali, unser Dschibuti-Guide hat das so organisiert. Der Konsul persönlich begrüsste und hieß uns mit einer Torte (nach dem Buffet) herzlich Willkommen. Froh, endlich nach 36 Std. auf den Beinen, ins Bett zu kommen, genossen wir noch einmal das klimatisierte Zimmer. War es doch Nachts gute 31 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 60%, eine schwüle Angelegenheit. Wie das wohl im Camper sein wird, haben wir uns da gefragt. Das Abladen der Flat-Racks zog sich in die Länge. Eigentlich war geplant, dass die Fahrer am 27.5. Morgens um 8.30 die Autos herunterfahren können. Aber eben, geplant haben wir schon vieles. Bei einem Spaziergang in der Umgebung sah ich dann, dass fast alle Gebäude eingezäunt sind, das muss eine gefährliche Gegend sein. Dann war auch noch spielen angesagt zur Zeitvertreibung. Um 14.00 war es dann doch soweit, alle konnten in den Hafen fahren und die Autos nach einer gefühlten Ewigkeit abholen und beim Hotel parkieren. Wir hatten schon einmal eine Zusatznacht gebucht, da die Temperatur über 40 Grad im Camper war und wir ja auch sonst noch nichts hatten. Ärgerlich war, dass beim Transport, wie auch immer, die linke vordere Scheibe und der Spiegel in die Brüche ging. Das hieß, wir müssen am Morgen zuerst irgendwo ein Ersatz organisieren. (Spiegel wird zu Hause ersetzt). Aber am nächsten Morgen mussten wir um 9.00 zuerst auf den Volksplatz fahren, da begrüsste uns der Tourismus-Direktor und hieß uns herzlich willkommen. Er freute sich, dass Touristen hier ist, was sonst nicht der Fall ist. Selbstverständlich standen wir gerne für ein Foto zur Verfügung (ist ja nicht das Erste). Die Beschaffung eines Plexiglases dauerte gute 3.5 Std. Provisorisch mit Hilfe von Lino, klebte Ernst es an, so konnten wir danach losfahren ohne bedenken zu haben, jemand nimmt was raus, wenn wir am Einkaufen sind. Dann kam die Geschichte mit dem Gastanken. Da ja schon alle am Morgen gefüllt hatten, bekamen wir nachmittags um 14.30 nochmals einen Termin, wo sie die Füllstation öffneten. Lino war ja auch noch dabei. Als wir nach dem Einkaufen da ankamen, sagten sie uns es wäre geschlossen bis am nächsten Morgen. Nach meinem hartnäckigen Insistieren (auf Französisch) öffnete er das Tor. Nach einer halben Std. kam jemand und erklärte uns, dass der Tankwagen zur Zeit in Kenia sei und wir halt warten müssten. Wir blieben hartnäckig und so kam dann der Chef nach einer Weile. Plötzlich ging es dann doch und so um 16.00 waren auch wir mit Gas versorgt. Jetzt noch Camper waschen und tanken, was auch seine Zeit dauerte und wir waren um 17.00 startklar für den Weg in die Wüste zu unserem Übernachtungsplatz. Es waren zwar nur 80 Km, aber die hatten es in sich. Was da alles auf der Straße war, wie in Äthiopien und dann die vielen Lastwagen. Uns kam es auch so vor, als wäre das kleine Land Dschibuti eine einzige Müllhalde. Alles ist zugemüllt, wenn man so durch fährt, unglaublich. Kurz vor Sonnenuntergang nach 1.5 Std. erreichten wir die Wüste, immer noch betrug die Temperatur 40 Grad. Durch die Klimaanlage war unser Auto etwas abgekühlt, so dass wir doch ziemlich gut schliefen. Und dann beginnen auch schon wieder die ersten Schwierigkeiten. 7.00 Abfahrt zur Grenze, ca. 20 km. Endlich hatten auch die Letzten (wir auch) kurz vor der Grenze das Äthiopien-Visum erhalten, sonst wären wir da gestanden und hätten warten müssen. Aber die Geschichte geht weiter. Als die ersten 5 ihre Papiere an der Grenze abgaben, stellten sie fest, dass auf unseren Einreise Papieren eine andere Grenze für die Ausreise stand. Das wäre ja nicht weiter schlimm gewesen, wir hätten ja einfach zur anderen Grenze fahren können. Aber, auf der Äthiopien Seite wartete bereits Getnet unser Guide, mit unseren Einreisepapieren. Und auf denen stand diese Grenze. Nach einigen Diskussionen entscheiden wir, dass Ali mit unseren Papieren zurück in die Stadt fährt und sie entsprechend abändern lässt. Wir fahren ebenfalls ein Stück, bis zu unserem Übernachtungsplatz, zurück und warten da auf ihn. Wir suchten uns einen Platz mit Schatten (unter dem einzigen Baum), da die Temperatur weit über 40 Grad lag. Während ich das jetzt schreibe hat es im Camper 45 Grad, und wir stehen am Schatten. Es gab auch was Positives, bis jetzt waren wir von Mücken verschont, das ist doch was. Da wir erst am nächsten Morgen wieder an die Grenze fahren, hatten wir genügend Zeit noch den 75-igsten Geburtstag von Bernhard nachzufeiern. Er war damals ganz alleine in Addis Abeba. Wurde ein gemütlicher Abend, einige Schweizer Kollegen überraschten ihn sogar mit einem Fondue, dass Einige noch nie gegessen hatten. Früh am Morgen waren wir wieder an der Grenze, dieses Mal klappte die Ausreise zügig, so dass wir bald schon vor der Äthiopien-Grenze standen. Das dauerte doch dann ewig, zum Glück war Getnet da und beschleunigte die ganze Sache doch ein wenig. Wir konnte am Schatten etwas trinken und den Vögel zuschauen. Als ich die leere PET Flasche entsorgen wollte und einen „Kübel“ suchte, schauten mich alle ganz verständnislos an. Sie meinte, wir sollten die einfach weg schmeißen, was wir aber alle nicht konnten. So stellten wir sie einfach auf dem Tisch ab, mit dem Wissen, dass sie doch so entsorgt werden. In der Wasserrinne, waren alle gelagert, zum Glück regnet es hier praktisch nie. Nach 5.5. Stunden waren alle in Äthiopien angekommen. Gut 250 km waren noch zu fahren, bis „Dire Dawa“ wo wir beim Hotel Adane standen. Kurz vor 6.00 gings dann Richtung „Awash“. Kaum auf der Straße angekommen, blieb alles stehen. Die Nationalhymne wurde gespielt und die Menschen standen still wo sie gerade waren. Kein Auto fuhr mehr für ca. 3 Min. auf der 4-spurigen Straße, so etwas hatten wir noch nirgends erlebt. Der Weg führte über die Berge bis auf 2500 m hoch, landschaftlich wunderschön. Alles ist grün. Jedoch ist der Verkehr enorm, die LKW kriechen mit 10 km/h hoch, fast nicht zum überholen. Und dann durch viele Dörfer, mit den unterschiedlichsten Verkehrsteilnehmern wie immer. Kamele, Schafe, Esel, Ziegen, Kühe und nicht zu vergessen die Unmengen von Tuc-Tuc und alles kreuz und quer. Dazu die Unmengen von Menschen. Ihr könnt euch das sicher vorstellen, dazu die tiefen Löcher in den Straßen. Hier ist es so, wenn man ein Tier überfährt, vor allem Weibchen, dann wird das richtig teuer. Man muss nämlich für alle ev. Nachkommen auch bezahlen. Also vorsichtig fahren. Auch mal anhalten um etwas zu trinken, geschweige denn essen, ist schwierig. Kaum hält man irgendwo im Nirgendwo, schon stehen 20 Leute um das Auto herum, drücken die Nase an der Scheibe platt und schauen uns zu. Natürlich wollen alle etwas haben, was wir sicher nicht bieten können. Das Betteln ist auch ein Problem in Äthiopien, was traurig macht. Dann das Elend mit dem „Kath“, das ist die Pflanze die die Leute „bekifft“ macht. Das wird hier in riesigen Mengen angebaut und Alle kauen das, inkl. Polizei. Wir wurden an einer Kontrolle angehalten, der war völlig „zugedröhnt“ konnte kaum sprechen. Das beelendet uns wirklich, macht mir auch Sorgen, was aus den jungen Menschen und dem Land wird. Nach 10 Std, kamen wir bei der „Doha-Lodge“ an, wo wir am Abend ein Bad in den heißen Quellen genossen. Obwohl, bei 40 Grad Lufttemperatur, wäre ein kühles Bad sicher besser gewesen. Weitere 300 km, dieses Mal auf besseren Straßen und wir erreichten den Langano- See im Süden des Landes. Einer der wenigen Seen in Äthiopien wo man baden kann. Aufgrund seines hohen Sodagehalts besteht keine Bilharziose-Gefahr. Richtig rötlich sieht das Wasser aus. Was hier auffiel, einige Leute marschieren hier ganz nackt ungeniert durch die Dörfer. Ja, das ist Afrika, mittlerweile ist auch unsere Seele hier angekommen, wir haben uns an das Tempo (Langsamkeit) hier gewöhnt. In der Nacht wurde umgeplant, da die ursprüngliche Route nicht sicher genug war. Offensichtlich treiben sich Rebellen in dieser Gegend herum, was unsere Sicherheit gefährden könnte. So fuhren wir heute früh um 6.00 los, eine bekannte Route aus unserer Bustour, wunderschöne Strecke bis nach Arba-Minch. Hier stehen wir jetzt bei einem Hotel im Park bei angenehmen 27 Grad. Noch 2 Tage, dann fahren wir nach Kenia, mal sehen was uns da erwartet. Wir hoffen ihr kommt mit.