3.6. bis 9.6. Arba Minch bis Nairobi

Leider wurde der letzte Bericht nicht gespeichert, habe es erst jetzt gesehen. Aber jetzt könnt ihr ihn lesen. Bitte gebt mir doch eine Rückmeldung im Gästebuch (erhalte ich per Mail), wenn etwas fehlt. Danke

Unsere letzte Etappe für 400 km in Äthiopien startete wieder um 6.00 Morgens, bei Sonnenaufgang. Wir mussten wieder eine andere Strecke fahren, wegen der Sicherheit. Zuerst war die Schotterpiste für 80 km eine Herausforderung. Über Stock und Stein, durch einen Bach mit Schlamm und Wasser, führte die Piste. Alle kamen nach 2.5 Std. heil durch. Danach wurde die Straße sehr gut, nur noch einzelne Löcher. Aus Sicherheitsgründen fuhren wir 60 km im Konvoi, an verschiedenen Polizeikontrollen vorbei. Auch heute wurden wir sofort umringt von vielen Menschen, die uns mit angenehmer Neugierde bestaunten, als kämen wir vom Mond. Landschaftlich wunderschön, alles grün, mit den unterschiedlichsten Pflanzen und farbigen Vögel gings weiter. Nahe der Grenze zu Kenia, standen wir in „Royale“ auf einer neuen Anlage mit Pool und Café. Ja, wir verlassen Äthiopien nach 6 Wochen Aufenthalt (geplant waren 5 Tage) mit vielen Eindrücken und Erlebnisse. Wir werden dieses Land und seine Menschen nie vergessen, sind aber froh, auch einmal eine ganz andere Lebensweise kennen gelernt zu haben. Für uns unvorstellbar, wie man mit so minimalen Ressourcen, ohne Strom und Wasser leben kann. Nur ganz selten konnten wir uns das ein wenig vorstellen, wenn der Generator mal für ein paar Stunden ausfiel oder mal das Trinkwasser knapp wurde. Doch wir hatten jeden Tag genug zu essen und sogar eine Dusche. Sie leben an der Straße, wahrscheinlich spannender als ein Fernsehprogramm. Bedauert habe ich schon, dass ich mich mit den Menschen nicht verständigen konnte. Praktisch niemand sprach englisch, also mit Händen und Füssen. Getnet unser Guide war fantastisch, hat er es doch geschafft, uns alle Facetten seines Landes näher zu bringen. Wir sind dankbar für diese Zeit und so reisen wir weiter auf unserer schönen Welt. Wir sind gespannt auf Kenia. Im Konvoi gings um 8.15 (einmal ausschlafen) die letzten Km zur Grenze. Obwohl wir fast die Einzigen waren, gings auch hier schleppend vorwärts. Bis wir alle die richtigen Papiere für die Ausreise hatten, verging viel Zeit. Von Hand schrieb der Beamte die Daten in ein großes Buch ein, danach noch in den PC. Es war fast nicht zum zuschauen. Nun, auch die Einreise in Kenia benötigte seine Zeit, dazwischen besorgten die Nichtfahrer die SIM-Karten im nahen Dorf. Auch das dauerte gute 3 Std. Endlich um 15.00 fuhren wir die ersten Meter auf der linken Seite, auch das neu für uns. Zuerst steuerten wir einen Supermarkt an, der das Nötigste (außer Brot) hergab. Noch 80 km auf guter Straße bis zum Übernachtungsplatz in „Sololo-Town“ auf einem Camp mit Restaurant. Unterwegs war es genau gleich wie in Äthiopien, Tiere auf der Straße und freundliche Menschen die uns zuwinkten. Was auffiel, kein Müll am Straßenrand, in Kenia sind Plastiksäcke verboten. Doch auch hier wirken sehr viele „verladen“, Drogen oder Alkohol, schwer zu sagen. 400 km Fahrt lagen vor uns, also um 7.00 losfahren. Die Strassen waren gut, wenig Verkehr, wunderschöne Landschaft mit vielen Kamelen. Einzige Abwechslung waren die vielen Polizeikontrollen (mit Nagelbrett am Boden), sie wollten zwar meistens nur das Wohnmobil anschauen. Was auffiel, die Menschen betteln hier um Wasser, sogar die Polizei, leider haben wir dieses auch nicht im Überfluss. Ja, auch hier dreht sich alles ums Wasser beschaffen. Was können wir uns glücklich schätzen, einfach den Wasserhahn aufdrehen und wir haben Trinkwasser. In einem Supermarkt gab es auch das Nötigste zu kaufen, Mangelware war einzig Gemüse. Keine Sorge, wir verhungern nicht. In «Archers Post» standen wir für 2 Nächte im «Umoja Womens Cultural Camp», direkt am Fluss. Das Camp gehört einer Frauengemeinschaft, die sich um Frauen in Not und deren Kindern kümmern. Wir durften uns anschauen wie sie leben arbeiten und singen. Sie betreiben auch eine Schule, die sie uns auch zeigten, mit vielen Kindern aller Altersklassen. Natürlich haben sie auch für uns gesungen. Auch hier leben die Menschen sehr einfach, scheinen aber glücklich zu sein. Frühmorgens um 6.00 starteten wir mit einem Jeep zu unserer ersten Safari, in den «Samburu- Nationalpark». Wir staunten, was wir da schon alles an Tiere zu sehen bekamen. Richtig toll, so hatten wir uns das vorgestellt. Unser Fahrer war sehr kompetent, erzählte uns viel über die Tiere. Nur 7 Personen im Jeep, jeder ein Fensterplatz und oben konnten wir auch hinaus schauen. Auch die Landschaft war toll, von den Überschwemmungen war hier nicht mehr viel zu sehen. Kaffeepause in einer schönen Lodge, jeder war zufrieden, die Strapazen der letzten Tage sind verflogen. Eine kurze Fahrstrecke lag vor uns, deshalb konnten wir mal gemütlich an der Sonne Frühstücken. Ihr erinnert euch, dass ich von meinem Zahnarzt Zahnpasta bekommen habe, für die Kinder in Afrika. Die habe ich dann am Morgen noch den Frauen überreicht, worüber sie sich sehr freuten. Einkaufen am Weg und schon waren wir in «Ol Pejeta»nahe einem Nationalpark. Wir (als Gruppe) übernachteten draussen im «Storms-Ressort», da der Eintritt stolze 100 US-Dollar kostete. Da wir sowieso nicht mit dem eigenen Fahrzeug darin fahren konnten, hätte das nichts gebracht. Es blieb Zeit um wieder einmal die nächsten Visa zu beantragen, was immer mit viel Nerven und eben Zeit verbunden war. Zur Belohnung, dass es geklappt hat, wollten wir am Abend da essen. Eigentlich hatten wir uns ja an das Tempo gewöhnt, aber das hat alles übertroffen. Für 12 Personen dauerte die Zubereitung satte 2.5. Std. Von 19.00 bis 21.30. da bekamen die Letzten ihr Essen, eine Person wurde vergessen, die verzichtete dann. Wenigstens war es gut, ja das ist Afrika. Nach einer kühlen Nacht (11Grad) fuhren wir weitere 230 km auf mehr oder weniger guten Strassen, wo wir schon bald den Equator überfuhren. Selbstverständlich ein Gruppenfoto und darauf anstossen, nicht jeder fährt mit seinem eigenen Auto dahin. Nun sind wir am Stadtrand von Nairobi für 3 Nächte, im «Jungle Junction Camp». Es gehört einem Deutschen, der auch eine Werkstatt betreibt, praktisch, für diejenigen, die sie benötigen. Der Boden ist matschig, noch von den Überschwemmungen, nicht einfach zum parkieren und wir hoffen, dass alle wieder raus kommen. Heute war Coiffeur Tag. In Fussdistanz fanden wir einen ganz modernen Salon. Lustig war, dass nur eine Person Haare schneiden konnte, die Anderen waren dazu da, um Haare zu waschen, Boden wischen und Einkassieren. Das Resultat konnte sich sehen lassen. Nachher gemütlich Kaffee und Kuchen und am Abend noch Filmabend, so lässt es sich doch gut leben. Morgen werden wir eine Stadtbesichtigung machen und schon geht es wieder weiter. Bis am 15.6. werden wir noch in Kenia bleiben, danach fahren wir nach Uganda. Es bleibt also spannend.