30.9. bis 6.10. Bloemfontein bis Hluhluwe NP.

Liebe Annemarie, Ernst lässt herzlich danken für die guten Wünsche.

Wir verlassen Bloemfontein, kaum aus der Stadt wieder nur Landschaft. 330 km lagen vor uns, praktisch die ganze Strecke wähnten wir uns in der «Kornkammer» Südafrikas. Riesige Felder Getreide wird hier angebaut, sicher 100 km nichts anderes. Dann ab und zu ein Dorf und wieder Felder, das beeindruckte uns sehr. Unser Ziel war der «Golden Gate NP.» der bekannt ist für seine tollen Felsformationen. Er heisst so, weil die Sandsteinklippen in der Sonne in Goldtönen strahlen. Vor allem der imposante «Brandwag-Felsen» sieht fantastisch aus. Auf dem Campingplatz waren wir einmal mehr die einzigen Gäste. Wo nur all die Leute bleiben? Wir blieben 2 Nächte da um einen «Drive» durch den Park machen können. Den späteren Nachmittag nutzten wir für einen Fussmarsch ins Golden-Gate Hotel für einen Kaffee. Das lag wunderschön eingebettet in die Landschaft direkt unter den Felsen. Der NP. liegt auf einer Höhe von 2000m, so lag die Temperatur in der Nacht bei 1° dazu wehte ein starker Wind, der unser Wohnmobil etwas durchrüttelte.. Da kam wieder einmal unsere Heizung zum tragen. Im schönen Morgenlicht starteten wir unsere Rundfahrt durch den Park. Wir fuhren zuerst ein Stück auf der «Maloti-Route», die, die Grenze zwischen Südafrika und der Bergkette zum Königsreich «Lesotho» markiert. Der Weg führte immer wieder zu tollen Aussichtspunkten, wo wir kürzere und längere Spaziergänge unternahmen. Wie immer weideten auch Tiere im Grasland, Bergzebras, Gnus, Blesböcke und natürlich jede Menge Affen. Vorzugsweise leerten sie die Abfalleimer, was eine «Sauerei» verursachte. Angenehm warm war es auf dieser Höhe, so dass wir am Nachmittag gut die Sonne geniessen konnten. Unsere Fahrt geht weiter durch den Golden Gate NP. Über den «Lichenspass» immer der Maloti-Route entlang mit dem Ziel die Drakensberge. Was sehen wir da auf einer Tafel, «Little Switzerland», da mussten wir doch einen Stopp einlegen. Bei einer Tasse Tee erzählte uns die nette Bedienung, auf meine Frage wer den Schweizer sei, ihr Boss käme aus der Schweiz. Er sei aber jetzt gerade in Johannesburg, seit 2018 gäbe es diese Lodge. Sie freute sich, als sie hörte, dass wir mit dem Auto von der Schweiz hierher gefahren sind. Wir fuhren durch viele kleine Dörfer, wo wir uns wieder richtig in Afrika wähnten. Viele Leute auf der Strasse, sehr ärmliche «Häuser» alles nur schwarze Menschen, die uns freundlich winkten. Am Mittag erreichten wir unser Ziel, das «Cathedral- Peak» Hotel das in den Drakensbergen liegt. Um dahin zu kommen, mussten wir durch zwei Parkeingänge fahren und jeweils mehrere Zettel ausfüllen. Lustig nicht. Schade war, dass die Sonne nicht schien, die schöne Bergwelt kam nicht so richtig zur Geltung. Auf dem Weg zu unserem Übernachtungsplatz war gerade die Schule aus. Schön, wieder so viele Kinder zu sehen, die farbigen Uniformen waren von Dorf zu Dorf verschieden. Sie winkten, blieben am Strassenrand stehen und bestaunten uns. Wir waren die einzigen weissen Menschen hier, auch in «Bergville» wo wir übernachteten. Auch wieder einmal die Einzigen auf dem Campingplatz. Dann kam ein Fahr-und Versorgungstag nach «Dundee» im «Zulu-Land». Wir passierten die Provinz «KwaZulu-Natal» schon fast an der Ostküste. Die Zulu sind die grösste Ethnische Gruppe mit über 11 Millionen Menschen, in Südafrika. Einkaufen für die nächsten Tage und Waschen waren angesagt, der Campingplatz bot eine gute Infrastruktur, dazu wunderschön gelegen an einem kleinen See. Ausser ein paar Dauercamper, waren wir wieder die Einzigen. Ob sich das wohl ändert, wir werden für die nächsten Tage in den «Hluhluwe- iMfolozi NP. fahren um nochmals Tiere zu sehen. Der nächste Fahrtag führte uns weiter durch das Zulu-Land, wir wähnten uns wirklich wieder in Schwarz-Afrika. Die Menschen bestaunten uns, vor allem unser Wohnmobil erregte immer wieder Aufsehen. An einer Tankstelle, wollten die Leute natürlich hinein sehen, vor allem der Fernseher begeisterte die Jungen. Da stand auch ein Auto von der «Aids-Fondation», die sich für die Prävention und Unterstützung von Aids einsetzt. Diese Krankheit ist ja hier weit verbreitet, leben doch 5.5. Millionen Menschen mit HIV/Aids. Das ist jeder fünfte Erwachsenen zwischen 15 und 49 Jahren. 70.000 Menschen sind HIV-Positiv und werden sicher noch weitere anstecken. Ein unglaubliches Elend. Die schöne Landschaft ist weiterhin geprägt von riesigen Kornfeldern und einzelnen Siedlungen. Am späteren Nachmittag erreichten wir das Nyalazi-Camp , ca. 3 km vom Parkeingang, wo wir die nächsten 3 Nächte verbringen werden. Immerhin waren wir da zu viert. Um 6.00 sind wir am Parkeingang, bekanntlich sind die Tiere am frühen Morgen besser zu sehen. Wir fahren eine Runde durch den «iMfolozi-Park», den Anderen heben wir uns für den nächsten Tag auf. Und siehe da, schon bald sehen wir ein Nashorn mit seinem Jungen, was für eine Freude. Bis jetzt sahen wir sie nur Nachts. Natürlich begegneten uns im weiteren Verlauf, auch andere Tiere. Wir wollen euch nicht langweilen mit Tierfotos, aber sie so in der Natur zu sehen, ist für uns schon toll. Am frühen Nachmittag sind wir wieder auf dem Campingplatz um zu relaxen. Ein Spaziergang in der Umgebung wurde zum Erlebnis. Kaum war ich in der nahegelegen Siedlung angekommen, begleiteten mich mehrere (ganz schwarze) Kinder und Jugendliche. Ein Mädchen sprach ein wenig Englisch, sie war ganz stolz, dies in der Schule zu lernen, freute sich, das auch mal anwenden zu können. Die anderen Kinder sprachen nur «Zulu». Sie interessierte sich für mich, wunderte sich, das ich alleine unterwegs sei. Fragte, ob ich keine Angst hätte, ich fragte wovor, von den Menschen oder Tieren. Darauf lachte sie, selbstverständlich vor den Tieren, die Menschen wären nett, was wir nur bestätigen können. Heute schauten wir uns die andere Parkhälfte an, den «Hluhluwe». Auch hier hatte es viele Tiere und die Gegend ist sehr schön. Der ganze Park umfasst 960 Quadratkilometer. Was für ein Glück muss man haben um genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Wir sind rundum zufrieden, nochmals so viele Tiere zu sehen. Das Thermometer stieg am Mittag auf über 30 Grad an, so halten wir uns jetzt im Schatten auf. So geht es weiter, wir werden den Camper am 22.10. im Hafen von East London abgeben und am 24.10. nach Hause fliegen. Die letzten 2 Wochen geniessen wir noch, fahren Morgen an die Küste nach «St.Lucia». Bleibt also noch dabei.