1.9 bis 8.9. Windhoek bis Addo- Elephant NP.

es hat geklappt, liebe Annemarie, danke für deine Treue

Den Vormittag nutzten wir in Windhoek, mit Hilfe unserer Reception, um noch einmal FedEx anzurufen. Mit Erfolg, sie teilten uns mit, dass der Kühler bereits mit dem Auto unterwegs zu uns sei. Somit fehlte noch die Werkstatt, auch da hatten die Leute vom Camp einen guten Tipp. Also fuhren wir dahin, damit er unser Fahrzeug sieht. Der Inhaber sprach sogar Deutsch, was die Sache um Einiges einfacher machte. Dienstagmorgen um 7.00 bekamen wir einen Termin, was uns natürlich sehr freute. Um 11.00 fuhr das FedEx Auto auf den Platz, gerade als wir zu einem Café gehen wollten. Mit unserem Lüfter, was für eine Freude. In der Hoffnung, dass der Stossdämpfer unseres Kollegen auch noch kam, gingen wir am Abend fein essen. Gegen Abend kam auch noch unser Reiseleiter Patrick auf den Platz, der die Gruppe am Morgen verliess, da er nächste Woche schon wieder eine andere Tour leitete. Für den Rest der Tour kommt «Bart», der in Südafrika lebt. Wir freuten uns natürlich, dass wir uns doch noch persönlich verabschieden konnten, wurde ein gemütlicher Abend. Um 5.15 war die Nacht zu Ende, pünktlich um 7.00 waren wir in der Werkstatt. Bis das Auto startklar war, durfte ich im Office warten. Lustig war, dass hier das 1-monatige Baby vom Chef gehütet werden musste. Seine Angestellten kümmerten sich rührend um das Kind. Nun, wir sind ja in Afrika, da geht so etwas problemlos. Um 9.00 waren wir startklar, was für eine anderes Fahrgefühl das war, der Camper läuft wieder tipptopp. Unser Ziel war «Keetmanskoop» knapp 500 km weiter südlich. So konnten wir am nächsten Tag die Gruppe wieder einholen. Durch eine eintönige Landschaft, Wüsten ähnlich ging die Fahrt. Die einzige Abwechslung war eine Polizeikontrolle, offensichtlich hatte er gerade Zeit. Alle Papiere wurden kontrolliert, natürlich wollte er auch noch einen Blick ins Auto werfen. Dann wollte er unbedingt noch ein Papier sehen, dass wir aber gar nicht hatten. Er beharrte richtig hartnäckig darauf. Auf die Frage, was wir denn jetzt tun sollen, meinte er, wir hätten sicher ein Souvenir aus der Schweiz dabei. Normalerweise ist das ja nicht unser Ding, auf diese Weise etwas zu geben. Aber wir mussten ja weiter, also bekam er ein Souvenir und wir konnten weiter fahren. Dann kam die freudige Nachricht unserer Kollegen, dass sie auch unterwegs wären. Alles hätte bei ihnen auch geklappt. Um 15.30 waren wir ca. 20 km vor Keetmanshoop auf dem coolen Camp «Caras Park» mitten in einer Gegend mit «Köcher-Bäumen». Der Baum ist eigentlich kein Baum, sondern eine Aloen- Art, die bis 5 m hoch werden kann. Sie verdankt ihren Namen den San (ethnische Gruppe in Afrika), die früher Pfeilköcher aus den Ästen geschnitzt haben. Insgesamt stehen in diesem Gebiet ca. 250 – 300 Bäume, was sehr toll aussieht. Einen Fussmarsch durch die Bäume war sehr reizvoll. Unsere Kollegen trafen dann am Abend auch ein, sehr zu unserer Freude. Der Sonnenuntergang, sowie auch der Sonnenaufgang liessen wir uns da nicht entgehen, es gab tolle Foto-Sujet. 300 km trennten uns noch von der Gruppe, die wir einholen wollen. Kurzer Zwischenstopp in «Keetmanskoop», dann gings wieder durch die Wüste, das gleiche Bild wie am Vortag. 70 km vor «Ai Ais» bog die Strasse ab in eine Naturstrasse, die aber Landschaftlich etwas bot. Wir fuhren durch einen Canyon von 1200 auf 200 m runter an den «Fish-River, ins «Hotspring-Camp». Die heissen Quellen hier haben eine Temperatur von 60 Grad, nicht gerade Badewasser. Das Camp ist auch der Endpunkt der 5-Tägigen «Fish-River-Canyon Durchwanderung», wo gerade eine Gruppe davon ankam. Wir standen schön, leider hatte der Fluss kein Wasser. Wir waren wieder bei der Gruppe, die Freude war beiderseits gross und wir lernten auch «Bart» unseren Reiseleiter (durch Südafrika) kennen. Dies war auch der letzte Abend in Namibia, wir werden nach einem Monat dieses wunderschöne Land wieder verlassen. Diese unterschiedlichen faszinierenden Landschaften, die tolle Tierwelt, liebenswürdige Menschen, all das wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben. Natürlich sahen wir immer noch den Unterschied von den ärmeren schwarzen zu den reichen weissen Menschen. Die Apartheid ist immer noch allgegenwärtig. Doch erstaunlich war, dass die dunklen Menschen mit denen wir gesprochen haben, im Moment sehr zufrieden sind, wie es läuft. Das ist ja die Hauptsachen, vielleicht braucht es noch ein paar Generationen bis zur Gleichberechtigung. Bart erzählte uns am Abend noch Einiges über Südafrika, so z.B. dass die Kriminalität sehr gross ist. Vor allem die weissen Touristen werden gerne beraubt, da die Menschen glauben, wir hätten sehr viel Geld. Wir werden also «auf der Hut sein». Weiter, dass hier «afrikaans» gesprochen wird, dass dem holländisch sehr ähnlich ist. Die gebildeten Leute sprechen aber auch englisch, die Anderen, die sich keine Schulbildung leisten können, nur afrikaans. Schon bedenklich, wenn man denkt, dass die Hälfte der Bevölkerung unter der nationalen Armutsgrenze leben. Betroffen ist vor allem die schwarze Bevölkerung. In keinem anderen Land weltweit sind Einkommen und Vermögen so ungleich verteilt wie in Südafrika. Nun, wir freuten uns auf das Land, die Einreise am nächsten Tag ging problemlos, nur 15 Min. hatte es gedauert. Der Weg bis zur Grenze ging durch den AI-Ais NP. wunderschön. Was war das doch für ein tolles Gefühl, Südafrika im eigenen Fahrzeug erreicht zu haben. Darauf stiessen wir dann am Abend an. Zuerst fuhren wir aber nach Springbock, wo unser Etappenziel lag. Wie immer besorgten wir uns erst ein SIM-Karte und Geld, dann waren wir bereit für das Land. Schon auf der Fahrt sahen wir, dass der Frühling hier erwacht ist. Überall blühten die Blumen, fantastisch. Deshalb besuchten wir in der Nähe des Springbock- Camps am Nachmittag den «Geogap- Naturpark» mit seiner unglaublichen Blütenpracht. Ein 13 km langer Weg (mit dem Auto) führte da durch, wir hoffen, die Fotos geben das auch wieder. Als die Sonne unterging wurde es merklich kühler, die Temperatur sank auf 4 Grad. Weiter gings ostwärts zu den «Augrabies Falls» im gleichnamigen Park. Der Weg dahin war im gleichen Stil wie am Tag zuvor, von einem Dorf zum Anderen mindestens 80 km und sonst nur Wüste. Wir blieben da eine Nacht im «Rest-Camp» wo man zu Fuss zum Wasserfall gehen konnte. Er ist 24 m breit und 56 m hoch und stürzt in den «Oranje-River». Wir fanden ihn enttäuschend, aber vielleicht darum weil wir schon viel Grössere gesehen haben. Wir unternahmen eine Rundfahrt im Park, (mit schlechter Strasse), dafür sahen wir noch ein paar Tiere und hatten einen schönen Blick auf den Fluss. Am Abend war wieder einmal ein gemütlicher Grillabend angesagt. Eine lange Fahrt von 500 km bis nach *Britstown» lag vor uns, wie immer durch die Wüste. Die Abwechslung war, dass die Strassen zwischendurch mal Kurven hatten und natürlich die «tollen» «Weber-Vogelnester», die in allen Variationen zu sehen waren. Auch ein «leuchtender Turm» erregte unsere Aufmerksamkeit. Laut «Google» ist er, das erste solarthermische Turmkraftwerk Afrikas mit 50 Megawatt Leistung und nennt sich «Khi Solar One» wenn euch das interessiert. Jedenfalls sah es gigantisch aus. Wir standen da etwas ausserhalb der Stadt auf einer Farm im «Rooidam-Camp» für eine Nacht. Ab hier trennt sich unsere Gruppe für ein paar Tage, da die Reiseleitung eine alternative Route zur «Garden-Route» anbot. Wir fahren die Garden-Route, da wir dann alleine noch diese Variante fahren können. Unser Weg führt uns 500 km weit zum «Addo-Elephant NP». Die Vegetation änderte sich zusehend, hier spürte man den Frühling. Die Bäume bekommen Blätter und der Raps blüht. Sowie grosse Felder einer Aloe-Pflanze, das fantastisch aussah. Kurz vor dem Ziel, fing es zu regnen an, seit Monaten das erste Mal wieder. Wir stehen hier für 2 Nächte im Park, das ermöglicht uns, noch am späteren Nachmittag einen «Drive» zu machen. Zwar bei Regen, das liess die Tiere aber nicht davon abhalten. Wir werden am Montag noch einmal in den Park fahren, danach geht es der Küste entlang Richtung Kapstadt. Wir hoffen ihr seid immer noch dabei.