18.8. bis 25.8. Windhoek bis Swakopmund.

Ihr lieben Kolleginnen und Kollegen, danke für die Rückmeldungen und dass ihr immer noch dabei seid. Freut uns sehr, dass die Berichte immer noch spannend sind, es bleibt auch weiterhin so. Das Leben an sich hier ist schon abwechslungsreich, ohne dass wir einen Meter gefahren sind.

 

Aus der Stadtführung wurde leider nichts. Unser «Kühler-Lüfter» am Camper ist ausgestiegen, das heisst der Dieselpartikelfilter brennt nicht mehr aus, schlechtesten Falls bleibt das Auto stehen. Das wäre blöd, so suchten wir eine Iveco- Werkstatt auf, in der Hoffnung dass sie uns einen besorgen können. Zusätzlich brauchten wir noch spezielle Sicherungen. Zuzusehen wie sie hier in Afrika arbeiten, war für mich total spannend, für Ernst eher stressig. Sie kommen buchstäblich nicht vom Fleck. Nach 2 Std, teilten sie uns mit, dass sie das Teil nicht bestellen können, sie uns aber eine andere Werkstatt empfahlen. Wir wollten gehen, da sagte die nette Dame, jemand wäre unterwegs und würde uns die Sicherungen besorgen. Das dauerte dann 3.5 Std. bis wir endlich losfuhren ans andere Ende der Stadt. Da war es dann das Gleiche, es dauerte wieder seine Zeit, bis sie uns mitteilten, dass sie es auch nicht bestellen können. Nach 5 Werkstätten gaben wir auf und riefen unsere Garage in der Schweiz an. Er teilte uns mit, dass er den Kühler-Lüfter am anderen Tag hätte, ihn dann sofort mit «Fed-Ex» nach «Swakopmund» schicken würde. Wir hatten da bereits eine Adresse, die holen ihn aus dem Zolllager raus, sobald er da ist. Das Ganze sollte 3-5-Tage dauern. (ich schreibe ob es geklappt hat). Wir entschlossen uns, mit zwei anderen Pärchen, noch eine Nacht in Windhoek zu bleiben und dann direkt nach Swakopmund zu fahren. Wir schonen unser Auto so ein paar 100 km Schotterstrasse bei 30 Grad. Die Anderen hatten auch ein Problem und Teile dahin schicken lassen. Ja, auf so einer Fahrt kann schon mal etwas «kaputt» gehen. Schliesslich haben wir nun schon 165.000 km auf unserem Tacho und natürlich auch der Kühler-Lüfter. Am Abend lud «Abenteuer-Touren» zum Nachtessen ein, in Joe`s Bierhaus, ein lässiges Restaurant. Super fein war das Essen. Der nächste Morgen begann mit einem gemeinsamen Frühstück, mit den dagebliebenen und Margrit und Erwin, die Geburtstag hatte. Zugleich verliessen sie die Gruppe, fahren ihren eigenen Weg weiter. Sie werden auf der Westroute diese Strecke nochmals fahren und möchten nicht 2 mal das Gleiche fahren. Ernst und ich unternahmen einen Fussmarsch in die Stadt, so sahen wir doch noch etwas von Windhoek. Sie ist die Hauptstadt von Namibia und hat ca. 500.000 Einwohner. In «Afrikaans» Amtssprache hier, heisst das «windige Ecke». Viele Leute sprechen deutsch, auch hat es viele deutsche Strassennamen. Viele Deutsche lebten im ersten Weltkrieg hier. Interessant waren die 30 Bruchstücke des Gibeon Meteoriten, die in der Fussgängerzone standen. Sie bestehen aus 90% Eisen und 10% anderer Metalle. Weiter gings durch die Namib- Wüste, zuerst ein Stück auf dem Trans-Kalahari-Highway, vorbei am Spitzkoppeberg nach «Swakopmund». Die Landschaft änderte sich total im Laufe der 360 km. Zuerst war noch Buschland, dann wurde es karger und karger, je näher wir der Atlantik-Küste kamen. Die Temperatur sank innert wenigen Minuten von 30 auf 17 Grad, unglaublich. Die Stadt selber gleicht einer grünen Oase, mitten in der Wüste. Die Brandung war gewaltig, für uns total schön, so am Strand spazieren zu gehen. Am nächsten Tag kümmerten wir uns zuerst um die Gas-Auffüllung, was gar nicht so einfach ist in Namibia. Die Gewinde der Adapter gehen hier nämlich links herum, nicht wie bei uns rechts. Sie waren sehr bemüht und besorgten uns bis am Nachmittag einen Passenden, den wir gleich kauften. Man weiss ja nie. Ein Fussmarsch in die Stadt mit Kollegen, führte uns am tosenden Strand vorbei, über einen Steg mit einem netten Café. Am nächsten Morgen schauten wir uns das Städtchen an, mit seinen netten Gassen und Geschäften. Am Abend offerierte Abenteuer-Touren schon wieder ein gemeinsames Essen, dieses Mal auf dem Camp. Ein feines Buffet, das alle sehr genossen. Am nächsten Tag war ein ganz-tägiger Ausflug, der um 8.00 begann. Leider zeigte sich der Himmel bedeckt und es war sehr frisch, mit 14 Grad. Vor allem waren wir uns das nicht mehr gewohnt, hatten wir doch in den letzten Monaten immer 30 Grad und mehr. Wir fuhren mit einem Bus zur «Walfisch-Bucht», ca. eine halbe Stunde entfernt. Mit einem kleinen Boot fuhren wir durch die Bucht, wo wir allerhand «Besuch» von Tieren bekamen und auch Delfine und Wale sahen. Das Meer war stürmisch mit hohen Wellen (was nicht allen gut bekam) und es war «saukalt». Zum Glück gab es warme Decken, natürlich auch zu Essen und Trinken, richtig feudal. Ein Seehund machte es sich auf unserem Boot bequem, danach kam ein Pelikan geflogen, der sich gemütlich neben mich setzte. Auch Ernst hatte seine Freude an ihm. Delfine schwammen neben dem Boot her, auch ein Wal liess sich blicken. Etliche Robben im und am Wasser waren gut zu hören. Kaum wieder am Land stiegen wir in Jeeps um, dann gings in die Namib-Wüste. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von 81.000 Quadratkilometer und einer Breite von 50 – 160 km, über die beiden Länder Namibia und Angola. Wir fuhren in den nahen «Naukluft-NP.» zuerst am Meer entlang. Das erwies sich als «knifflig», da noch nicht ganz Ebbe war und ein Jeep stecken blieb. Wir mussten etwas früher über die Dünen fahren, was richtig Spass machte. Sicher 4 Std. verbrachten wir in dieser tollen Wüste, hinauf und hinunter, wie auf einer Achterbahn. Erst beim Eindunkeln kamen wir wieder im Camp an, wo wir 10 Min. später zu Fuss in ein typisches einheimisches Lokal gingen. Da spielte ein Bekannter von unserem Guide Patrick, extra für uns auf der Gitarre und sang tolle Lieder dazu. Ein schöner Tag, dazu ein gelungener Abend ging zu Ende. Der nächste Tag ein tolles Highlight, wir flogen über diese riesige Namib-Wüste, ca. 2.5 Std. lang. Gigantisch diese Fläche von oben zu sehen, einfach fantastisch. Ich kann es schwer beschreiben, man muss es gesehen haben. Heute Morgen verabschiedeten wir uns von der Gruppe, das heisst, mit 3 Fahrzeugen bleiben wir hier und warten auf unsere Ersatzteile. Die Anderen auf die Stossdämpfer und wir auf den Kühler—Lüfter. Wir hoffen, dass es zügig vorwärts geht. Wir halten euch auf dem Laufenden.