11.8. bis 18.8. Tsumeb bis Windhoek.
Danke Urs und Esther für eure guten Wünsche, hier kommt die Fortsetzung.
Der Grillabend mit den «Löwen» war gemütlich und wie immer mit feinen Zutaten. Ich staune ja immer wieder, was alles in einem Camper zubereitet werden kann. Bis in den späteren Abend sassen wir noch um das Lagerfeuer. Hier war es auch bis sicher um 21.00 noch angenehm warm, erst danach kühlt es (zum Glück) ziemlich ab. Der Temperaturunterschied beträgt sicher 25 Grad zwischen Tag und Nacht. Frühmorgens gings weiter in den «Etosha-NP.» Zuerst war die Strasse noch gut, aber kaum im Park angekommen, war es nur noch eine sandige, staubige Wellblech-Piste. Richtig mühsam zu fahren. Doch die Tiere lassen nicht lange auf sich warten, scharenweise liefen sie über die Piste, herrlich. Am späteren Abend erreichten wir unser Camp für 2 Nächte. In «Halali». Wir staunten, wie viele Touristen hier sind. In grossen Camping-Trucks oder mit Mietwagen kamen sie an. Viele davon aus Deutschland oder auch der Schweiz. Die staunen jeweils nicht schlecht, wenn sie hören, dass wir aus der Schweiz hierher alles gefahren sind. Das Schöne an diesem Camp war, dass es ein Wasserloch in der Nähe hatte, wo die Tiere zum Trinken kamen. Den Abend verbrachten wir da, leider sah man dann im Dunkeln die Tiere nicht mehr sehr gut zum Fotografieren. Auch am nächsten Morgen sahen wir zu, wie sicher 100 Zebras miteinander ankamen und sich im Wasser vergnügten. So viele miteinander, hatten wir noch nie gesehen. Auch «Kudus» liessen sich noch sehen. Ja, das Land ist wirklich gesegnet mit den vielen Tieren. Zusammen mit unseren Kollegen, verbrachten wir den Rest des Tages beim Spielen und das Leben geniessen. Gemütlich nach dem Frühstück, machten wir uns wieder auf den Weg zum Parkausgang. Natürlich fuhren wir eine andere Strecke und auch das Ziel lag an einem anderen Ort. 100 km durch den Staub, jedes Wasserloch schauten wir uns auch noch an. Reich belohnt wurden wir wieder mit den unterschiedlichsten Tieren. Als wir den Park verliessen, hatten wir den Eindruck, dass wir nun alle Tiere (die es in Afrika gibt), gesehen haben. Wir können wir uns doch glücklich schätzen, dieses Paradies gesehen und erlebt zu haben. Einen Zwischenstopp ausserhalb des Parks bei einem kleinen Laden, dann gings zum «Etosha Safari Camp» für 2 Nächte. Ein Luxus-Camp mit Wiese, ein cooles Restaurant und saubere Sanitäre Anlagen. Wir merken zusehends, dass wir in der Touristen-Region angekommen sind. Man sieht keine Velos mehr, keine Marktstände an der Strasse und auch keine überladenen Fahrzeuge mehr. Eigentlich schade, das hat für mich doch Afrika ausgemacht. Noch ein Wort zum Etosha- NP, er wurde schon 1907 als Wildreservat ausgewiesen. Er umfasst eine Fläche von 22.270 Quadratkilometer, etwa halb so gross wie die Schweiz. Der Park wurde nach seiner einzigartigen Salzpfanne benannt, welche mitten drin liegt. In der Regenzeit füllt sie sich etwas mit Wasser. Mit einer Länge von 130 km und einer Breite von 50 km ist sie die Grösste in Afrika. Das Schöne ist, der Park ist frei von Malaria, diese Gebiete haben wir jetzt zum Glück hinter uns. Den freien Tag nutzten wir, um den Camper zu reinigen, unglaublich der Staub, der sich da ansammelt. Natürlich darf auch die Geselligkeit nicht fehlen und am Abend genossen wir ein feines Buffet, etwas oberhalb des Camps an traumhafter Lage. Mit dieser Aussicht kam die Weite nochmals so richtig zur Geltung. Auch die Trockenheit ist überall sichtbar und auch spürbar. Im Camper haben wir eine Luftfeuchtigkeit so zwischen 17% und 24%. Bei meiner trockenen Haut könnt ihr euch sicher vorstellen, wie viele Tuben Creme ich schon verstrichen habe. Dazu der unglaubliche Staub, für Ernst eine grosse Herausforderung. Alles was man anfasst ist einfach nur voller Staub. Weiter gings zu einer «Gepard-Farm» in «Otjitotongwe», die 2 Gepards praktisch als Haustiere halten. Auf dem Weg dahin machten wir in «Outjo» einen Zwischenstopp. In einem Schweizerisch/Namibisch geführten Café gabs feinen Kuchen, den wir natürlich nicht verpassen durften. 10 Km miserable Wellblech-Piste von der Hauptstrasse weg, erwarteten uns bis zur Farm. Das mussten wir auch wieder zurück. Wir wurden vom Besitzer des Camp abgeholt und zu seinen Geparden gebracht. Zum ersten mal in meinem Leben konnten ich so ein hübsches Tier anfassen und streicheln. Der Farmer erzählte uns alles über die Tiere und dass er auch gerettete Tiere von anderen Farmern aufnimmt. Am späteren Abend holte der Ranger uns nochmals ab, um uns die Fütterung der Geparde im Freien zu zeigen. Leider waren sie nicht hungrig, kein Einziger liess sich blicken. Frühmorgens fuhren wir los, wir wurden um 8.00 vom Stamm der «Himbas» in ihrem Dorf erwartet. Ich bin da ja immer etwas zwiespältig bei diesen Besuchen. Patrick versicherte uns zwar, dass sie wirklich noch so in ihrem Dorf leben, mir kam es wieder einmal mehr als «Touristen-Attraktion» vor. Obwohl auch im Internet deren Tradition so beschrieben ist, wie sie uns ihr Leben und ihre Kultur näher brachten. Ihre Kleidung und Frisur wurden uns erklärt. Die Frauen waschen sich nicht, sie reiben sich mit einem Gemisch aus Butter und rotem gemahlenen Sandstein ein, deshalb die rötliche Farbe. Die Kinder sind sehr neugierig, unsere Camper und unsere weisse Haut müssen auf sie sicher utopisch wirken. Auf jeden Fall war es einmal mehr spannend, eine uns völlig fremde Lebensweise kennen zu lernen. Vor allem an meinem Handy und den Fotos waren die Frauen sehr interessiert. Danach fuhren wir noch gut 230 km südlich nach «Waterberg». (Die letzten 20 km wieder eine Wellblech-Piste.) Offensichtlich ein Geschichtsträchtiger Ort, wo vor ca. 100 Jahren ein Bürgerkrieg zwischen Deutschen und Namibier stattfand. Für uns einfach eine tolle Landschaft, das Camp lag direkt unter dem Gebirge. Zusammen mit Charlotte unternahmen wir eine Wanderung in die Höhe mit toller Aussicht. Auch ein paar Tiere begegneten uns auf dem Weg. In der Nacht wurde es mit 8 Grad ziemlich kalt, alle verzogen sich bald in den Camper zurück. Jeden Morgen das gleiche schöne Bild, Sonnenaufgang und wir fahren bei Sonnenschein und blauem Himmel weiter. Unser Ziel heute «Windhoek» wo wir für 2 Nächte bleiben. Die 280 km Strecke war eher langweilig, ausser ein paar Warzenschweine gab es nicht viel zu sehen. Ein Zwischenstopp mit Kaffee und Kuchen lockerte die Fahrt auf. In Windhoek stehen wir im «Urban-Camp» mitten in der Stadt, Fussdistanz zu den Geschäften. Morgen werden wir eine Stadtführung haben, danach geht die Reise weiter durch Namibia. Bleibt daran.