4.8. bis 11.8. Maun bis Tsumeb (Namibia)
Ja Annemarie, meistens haben wir die Strassen im Griff. Danke für die Wünsche
Leider war die gebuchte 3-Tägige Tour buchstäblich im Sand verlaufen. Wir fuhren nur gerade 7 Km zu einer Lodge, die aber nur 5 Personen zur Verfügung standen, wegen Überbuchung. Die Anderen wären sicher 30 km weiter weg gewesen. Da die Lodge und das Programm nicht den Abmachungen und Erwartungen entsprach und so Nahe bei unserem Hotel lag, entschieden wir uns alle, die Übernachtungen abzusagen. Zu viert marschierten wir zu unseren Campern zurück. Auf dem Weg kamen wir an einem Wasserloch vorbei, wo sich Flusspferde und Krokodile friedlich nebeneinander sonnten. Unsere Reiseleitung setzte sich mächtig ins Zeug und organisierte für den Nachmittag eine Sonnenuntergangs-Tour ins Okovango-Delta. Auch das klappte leider nicht. Wir wurden zwar von den Jeeps abgeholt, die führten uns nur ein paar KM weiter zu einem Wasser-Rinnsal von einem Fluss. Dort warteten Einbaum auf uns, was so nicht abgemacht war. Unverrichteter Dinge fuhren wir zum Campingplatz zurück. Dafür gab es dann zum Trost einen gemütlichen Grillabend, den alle genossen. Als wir dann hörten, dass Patrick für den anderen Tag doch noch eine Jeep-Safari in den «Moremi-NP» organisieren konnte, war die gute Stimmung sofort wieder da. Frühmorgens um 5.30 wurden wir abgeholt, 90 Km Fahrt, den grössten Teil auf Sandpiste, lagen vor uns. Und das Ganze bei 8 Grad im offenen Jeep. Eine kühle und holprige Angelegenheit. Doch einmal im Park, mit den vielen Tieren, hat sich der Anfahrtsweg mehr als gelohnt. Einmalige Landschaft und die Tiere so nah zu erleben, war schon toll. Bei Sonnenuntergang erreichten wir unser Camp, gut durchgeschüttelt mit vielen fantastischen Eindrücken wieder. Abermals hiess es früh aufstehen. Um 7.00 wurden Max und ich (Ernst wollte nicht) zu einem Helikopterflug über dem Okovango-Delta, abgeholt. Das Besondere an diesem kleinen Helikopter war, er hatte keine Türen. So hatte man ohne Scheibe einen uneingeschränkten Blick über diese tolle Landschaft mit den Flussläufen. Auch wenn das Delta nicht viel Wasser hatte, einmalig war es trotzdem. Wir flogen so zwischen 100 und 200 m ab Boden, so sahen wir auch noch die Elefanten und Büffelherden gut. 45 Min. dauerte der ganze Spass, für 280 US-Dollar, was es mir absolut der Wert war. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Haushalten und Nichtstun. Die nächsten 320 Km führten uns in den Norden von Botswana nach «Swamp-Stop», direkt am Okavango-River. Auf dem Weg dahin testeten wir die unterschiedliche Beschaffenheit der Strasse. Von sehr gut bis ganz miserabel war alles dabei. Das Ausmass der Trockenheit war auch gut sichtbar. Die Elefanten hoben wieder die schweren Beton Schacht-Deckel ab, um an Wasser zu kommen. Die letzten 3 Km Sandpiste, bis zum Ziel, hatten es wirklich in sich. Obwohl wir uns inzwischen an die Pisten gewohnt haben, blieben wir stecken. Zum Glück kam gleich ein geeignetes Fahrzeug vorbei, die 2 Männer boten sofort ihre Hilfe an und zogen uns raus. Wir waren nicht die Einzigen, unsere Kollegen ohne 4x4 blieben ebenso stecken. So verdienten sie auch noch etwas. Der Platz am Fluss war wunderschön, die Zeit reichte gerade noch für eine Stündige Fahrt auf dem Fluss. Sehr viele Vögel und kleine Krokodile gab es neben dem schönen Ufer zu sehen. Anschliessend feierten wir noch den Geburtstag von Roman, in toller Atmosphäre. Anderntags hiess es früh aufstehen. 310 Km lagen vor uns, dazwischen noch die Grenze nach «Namibia». Ja, wir verliessen das schöne Botswana schon wieder. Doch zuerst mussten wir wieder durch die Sandpiste, dieses Mal ging alles gut, alle kamen durch. Bis die Luft wieder in den Reifen war, dauerte auch seine Zeit. Zum Glück war die Grenze ganz einfach, In Botswana den Pass aus stempeln, zur Grenze Namibia fahren, Pass stempeln lassen, einige Zettel ausfüllen und natürlich Strassengebühr zahlen, das wars. 43 Fr. kostete es dieses Mal, sehr unterschiedlich von Land zu Land. Noch ein Wort zu den Verkehrsregeln im Land. Derjenige der zuerst an der Kreuzung am Stopp steht, hat Vortritt und fährt zuerst. Funktioniert einwandfrei. Überhaupt hat es hier in diesen Ländern niemand eilig auf der Strasse, sie fahren sehr zuvorkommen Auto. Macht es einfacher, obwohl wir uns schon gut an den Links Verkehr gewöhnt haben. Wir fuhren am Okavango entlang, ganz im Norden, durch den «Caprivistreifen» im Nationalpark «Bwabwata», auf einer 20 km langen Schotterstrasse. Man kennt Namibia eigentlich nur als Wüstenland, doch dieser Streifen ist ganz grün. Die Leute leben hier in eingezäunten Rundhütten, immer ein paar miteinander. Wieder ganz schön standen wir im «Nkwazi-Camp», direkt am Okavanga-Fluss, dieses Mal auf einer Wiese. Nur der Fluss trennte uns von Angola. Weiter gings nach «Grootfontein», einem kleinen Städtchen, wo einige Leute noch Deutsch sprechen. Wir standen da, bei einem Deutschen auf der Farm, der uns am Abend ein feines Essen kochte. Und natürlich gab es auch noch ein Apéro, Petra hatte Geburtstag. Wir schauten uns am nächsten Morgen noch das Städtchen an, wo Ernst einen Coiffeur fand. In einem netten Café hatten wir auch noch Zeit für einen Tee oder Frühstück, diejenige die mochten. Die Strecke war kurz, nur 60 km bis nach «Tsumeb» eine kleine Bergbaustadt, wo es einst viel Kupfervorkommen gab. Hier stehen wir nun für 2 Nächte im «Kupferquelle Luxus-Resort» mit riesigem Swimmingpool. Noch etwas zu Namibia, die Hauptstadt ist «Windhoek» (windiges Eck). Das ganze Land hat ca. 2.5 Mil. Einwohner und ist doppelt so gross wie Deutschland. Es ist eins der dünnsten besiedeltes Land der Welt, praktisch alles ist Wüste. Die Sprache ist englisch, es werden aber mehr als 30 Sprachen gesprochen. Es werden 30% Kupfer und deren Ware daraus exportiert. Es gibt mehr als 4000 Farmen im Land, wo in erster Linie Rinder und Schafe gezüchtet werden. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 34%, so ist es nicht verwunderlich, dass ganz viele junge Menschen betteln. Die Meisten wollen Essen und Wasser haben, was für uns jeweils schwierig ist. Wir können ja auch nicht alle verpflegen. Die Lebenserwartung liegt bei Frauen bei 66.5 und bei Männer bei 60.7 Jahren. Am Abend gab es schon wieder was zu feiern. Edwin wird 78, ein schönes Alter und immer noch fit. Heute konnten wir den Tag später beginnen. Wir nutzten den Ruhetag für Haushalten, schwimmen, Kuchen backen und Nichtstun. Am Abend gibt es, offeriert von allen die im August Geburtstag haben, Fleisch vom Grill. Salate und Kuchen bringt der Rest mit. So haben wir immer etwas zu feiern. Morgen werden wir für ein paar Tage in den Etosha- NP gehen und hoffen noch einige Tiere zu sehen. Ihr werdet es im nächsten Bericht erfahren.