19.5. bis 26.5. Luxor bis Dschibuti

Herzlichen Dank für eure Einträge und die guten Wünsche. Ja, es geht endlich weiter.

Wir verbrachten den letzten Abend in Luxor in der Hotelbar direkt am Nil, genossen die friedliche Stimmung. Am nächsten Morgen war unser Flug um 10.00 der nur knapp 40 Min. bis nach Kairo dauerte. Zuerst gings wieder in unser, schon bekanntes Lokal zu einem kleinen Mittagessen. Die Falafel da waren wirklich sehr gut. Wir hören ja auch immer wieder etwas von unseren Mitreisenden, die zum Teil noch in Äthiopien, oder nach Hause geflogen sind. Allen geht es gut, freuen sich wie wir auf das Wiedersehen am 26.5. in Dschibuti. Nur ein Kollege hatte Pech, beim Vulkan- Trecking (zum Glück auf dem Rückweg) stürzte er und brach sich den rechten Unterarm, richtig blöd. Offensichtlich wurde er da gut versorgt Irgendwie schon komisch, dieser lange Unterbruch. Aber nun, alle haben für sich das Beste daraus gemacht. Am Nachmittag fuhren wir dann zu unserem „Helnan- Dream Hotel“, das nur wenige Kilometer von den Pyramiden entfernt war. Ein luxuriöses 5- Sterne Hotel, das wir gerne für die nächsten 4 Nächte in Anspruch nahmen. Vor allem der Pool wurde rege genutzt, bei 42 Grad ein Muss. Was hier in Ägypten auffällt, das fängt schon am Flughafen an, dass überall die „Touristenpolizei“ steht. Die bestimmte, wann wir den Flughafen (mit dem Guide) verlassen durften, oder auch in diesem Hotel standen sie permanent am Eingang. Bei jeder Sehenswürdigkeit wurden wir begleitet, es kam mir so vor, dass kein Tourist alleine einen Schritt machen konnte. Da ich die Dinge ja immer versuche positiv zu sehen, nahm ich es einfach zu unserer Sicherheit hin. Am nächsten Tag stand das „Highlight“ von Kairo auf dem Programm. Die 3 Pyramiden von Gizeh und die Sphinx, ein Weltwunder, natürlich waren wir da nicht alleine. Davor zu stehen, mit dieser beeindruckender Höhe, schon ein Erlebnis. Auch die Sphinx kann sich nach über 3000 Jahren immer noch sehen lassen. Danach gings zu den Ruinen von „Memphis“, der ersten Hauptstadt Ägyptens. Sie ist die Stadt von Ramses II. der hier 67 Jahre lang regierte und zu seinen Ehren eine große Statue erbaut wurde. Auf dem Programm stand noch die Besichtigung der „Papyrus- Druckerei“. Hier wurde uns gezeigt, wie aus der Pflanze in einem aufwändigen Verfahren, das „Papier“ hergestellt und mit entsprechenden Motiven bemalt wird. Die sehr schönen Motive haben uns begeistert und animiert ein Exemplar zu kaufen. Nach dem Mittagessen ging es zur Westseite der Stadt, der Totenstadt „Saccara“ mit seiner Stufenpyramide. Auch das gut erhaltenen Grab einer Prinzessin schauen wir uns an. Bei 45 Grad, Sand und lästigen Fliegen, eine schweiß treibende Angelegenheit. Die 22 Millionenstadt kämpft auch mit dem Verkehr, dem Abfall und einer schlechten Luftqualität. Die Sonne sieht man kaum vor lauter Smog und die vielfältigen Verkehrsmittel vom Eselskarren über Motorräder, Tuc-Tucs, Bussen, Autos und natürlich die vielen Menschen, machen die Lage nicht besser. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir im gekühlten Pool. Kairo ohne Ägyptisches Museum wäre wie Ägypten ohne Nil. So erfuhren wir nochmals viel über die Geschichte der Könige. Zu sehen gab es deren Skulpturen, Särge und Grabkammern. Irgendwann hat man es dann auch einmal gehört. Das Essen in einem traditionellen Restaurant war sehr fein. Frisch gestärkt, schauten wir uns danach die „Salah El-Din- Citadelle“ mit der Alabaster-Moschee an, wunderschön, mit einem tollen Blick über die Stadt. Sie wurde vom Begründer des modernen Ägyptens, dem König Mohammed Ali, erbaut der von 1805 bis 1848 regierte. Schade, dass die Stadt im Dunst lag. Schlussendlich blieb genügend Zeit für den Besuch des „Souk“, der in der Altstadt liegt und seit 960 existiert. Immer wieder ein Erlebnis, wo ich dann auch zu einem neuen Outfit kam, entsprechend Orientalisch. Am anderen Tag besuchten wir zuerst das „National-Museum“ auch Mumien-Museum genannt. Ein ganz neues Museum, klimatisiert und gut dargestellt. Auf 23.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden rund 50.000 Stücke aus allen Phasen der menschlichen Kultur Ägyptens gezeigt. 22 Mumien, 18 von Königen und 4 von Königinnen, darunter die von Hatschepsut. Osama, studierter Ägyptologe, teilt uns sein umfangreiches Wissen gerne mit. Weiter gings zum „Koptischen Viertel“, eine Christlich-orthodoxe Siedlung im historischen Kairo, mit vielen Kirchen und Synagogen. In der Kirche des heiligen Sergius und Bachus kann man Wünsche hinterlassen. Natürlich wünschen wir uns, dass unsere Camper endlich in Dschibuti ankommen. Es kommt uns so vor, als wenn Kairo eine einzige Baustelle ist, die Häuser wirken sehr zerfallen und wir staunen, dass hier überhaupt Menschen leben können. Früh aufstehen hieß es, um 7.00 starten wir zu unserem Ausflug nach Alexandria. Alexandria liegt im Norden Ägyptens am Mittelmeer und war 1.000 Jahre lang die Hauptstadt Ägyptens. Hier wurde auch Cleopatra geboren. Sie ist mit über fünf Mil. Einwohnern und einer Ausdehnung von 32 Km, nach Kairo die zweit größte Stadt Ägyptens und die größte Stadt mit direktem Zugang zum Mittelmeer. Wir besichtigten zuerst die Katakomben von „El Karlshof“. Sie bestehen aus einer Reihe von 2000 Gräbern, Statuen und Objekten des pharaonischen Totenkults. Nächstes Ziel war die Zitadelle von Qaitbay. Erbaut wurde die Festung als Bestandteil der Küstenverteidigung gegen die wachsende Bedrohung der Osmanen. Sie liegt wunderschön, mit Blick auf die Stadt und über das Meer. Als nächstes stand das griechisch-römische Museum auf dem Programm. Auch hier erfuhren wir noch einiges über diese Zeit. Der letzte Besuch galt dem „Montazah Park“. Da steht der Präsidentenpalast, wie ein Schloss, der aber nur alle paar Jahre benutzt wird. Schade um den traumhaften Ort, direkt am Meer. Ihr seht, unser Wissen erweitert sich auf dieser Reise enorm. Zum Abschluss können wir noch einen Blick auf die Bibliothek von Alexandria werfen, leider nur von außen. Sie ist die bedeutendste antike Bibliothek und entstand Anfangs des 3. Jahrh. v. Christus und wurde dann durch ein Feuer zerstört. Sie wurde wieder im Jahr 2002 eröffnet und ist ein interessanter Bau. Spät kamen wir wieder nach einem reich erfüllten Tag in Kairo an. Die gute Nachricht erreichte uns auf dem Weg, die Camper sind in Dschibuti angekommen. Wir können sie sogar am 26.5. selber von den Flat-Racks runter fahren. Letzter Tag in Ägypten, Visa für Äthiopien, Tansania und Kenia beantragen (was nicht immer ganz einfach geht), nochmals Wäsche abgeben und dann noch ein paar Stunden Nichtstun bis um 18.00. Wir gingen gemeinsam in einem traditionellen Restaurant, mitten in Kairo, Essen und danach auf den Flughafen. Ja, Ägypten ist auch eine Reise wert, obwohl man sich hier sehr eingeschränkt vorkommt. Offensichtlich hat man seit dem Attentat von Luxor, eine panische Angst, dass den Touristen etwas passieren könnte. Ich denke, wir haben die Zeit optimal als Überbrückung genutzt. Pünktlich um 0.30 startete die Maschine nach Addis Abeba, das 4. Mal, dass wir hier landeten und das um 5.00 Morgens. Um 8.30 gings weiter nach Dschibuti, endlich. Bei gut 34 Grad wurden wir gleich am Flughafen mit einem Auto zur VIP- Lounge gebracht. Alle wollten zuerst noch ein Foto von uns machen, wie immer. Nun, jetzt sind wir im Hotel Acacias und warten bis wir die Camper holen können. Ihr werdet es lesen, wie unser Abenteuer weiter geht.